Retten wir Menschenleben – Für einen modernen Umgang mit HIV

Berlin. Rund 16.000 Menschen lebten nach einer Statistik des Robert-Koch-Instituts Ende 2016 im Land Berlin mit dem HI-Virus; fast 2.000 davon ohne es zu wissen. Das birgt erhebliche Gefahren: Für die Betroffenen selbst, aber auch für deren Sexualpartner.

Um den zahlreichen Neuinfektionen jedes Jahr vorzubeugen fordern die Jungen Liberalen (JuLis) Berlin daher die Kostenübernahme von HIV-Prophylaxe-Medikamenten durch die Krankenkassen. David JAHN, Landesvorsitzender der JuLis Berlin, erklärt dazu:

„Fast 400 Menschen haben sich 2016 in Berlin neu mit HIV infiziert, etwa 40 sind an dem Virus verstorben. Wir dürfen nicht länger die Augen davor verschließen und müssen endlich auch die Möglichkeiten des Schutzes durch Therapie nutzen.“ Aufgrund der noch immer sehr hohen Kosten für die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) können sich viele die Medikamente nicht leisten. „Es darf nicht sein, dass der Geldbeutel über die Gesundheit von Menschen entscheidet. Der Schutz der Gesundheit ist kein Luxusgut für Wenige“, ergänzt JAHN.

Aber auch für die Zeit nach einer Infektion muss sich dringend etwas ändern. Das derzeitige Verbot von HIV-Selbsttests gefährdet frühzeitige Therapien und fördert Neuinfektionen. JAHN deshalb:

„Der Zugang zu HIV-Selbsttests erleichtert nicht nur die erste Bestandsaufnahme für all die Menschen, die sonst aus Angst oder Scham nicht zum Gesundheitsamt oder zum Arzt gehen würden. Der Selbsttest ermöglicht im Fall einer HIV-Infektion auch erste schnelle therapeutische Maßnahmen und verhindert damit AIDS-Erkrankungen. Auch wirken diese so der Weitergabe von HIV entgegen.“

JAHN weiter:

„Andere europäische Länder wie Frankreich oder Belgien sind bereits diesen Weg gegangen und haben damit große Erfolge erzielt. Es ist überfällig, diese Erfolge auch den Menschen in Berlin und Deutschland zur Verfügung zu stellen. Retten wir Menschenleben.“